Dr. Bastos untersucht, wie sich der Kohlenstoffkreislauf, der das Weltklima drastisch beeinflusst, zwischen den Jahren und über mehrere Jahre verändert. Sie war die erste Klimaforscherin die erkannte, wie der terrestrische Kohlenstoffkreislauf der nördlichen Hemisphäre auch von Zirkulationsmustern der Atmosphäre abhängt. Anschließend analysierte sie die Auswirkungen von Dürren und Hitzewellen, indem sie die natürliche Variabilität dieser verschiedenen Phänomene zu Grunde legte. Sie konnte dadurch die Anfälligkeit von Ökosystemen gegenüber extremen Klimaereignissen besser verstehen, insbesondere wie sich dies auf die CO2-Speicherung auswirkt. Dr. Bastos erkannte außerdem, wie sich einzelne Klimaanomalien auf den weiteren Klimaverlauf der Jahreszeit und sogar in den Folgejahren auswirken können.
Die erfolgreiche Forschung von Dr. Bastos brachte ihr bereits mehrere internationale Führungspositionen in größeren Klimaforschungsprogrammen ein, auch im World-Climate Research Programme (WCRP). Im Jahr 2021 wurde sie von der Europäischen Geowissenschaftlichen Union als "Outstanding Early-Career Scientist" ausgezeichnet. Dieses Jahr erhielt sie einen prestigeträchtigen ERC Starting Grant, um die Anfälligkeit der Wälder gegenüber Extremen und Störungen vor dem Hintergrund des sich verändernden Klimas zu untersuchen.
Ana Bastos studierte Umweltwissenschaften in Lissabon, Portugal, wo sie auch promovierte. Nach Postdoc-Jahren in Frankreich und an der LMU München kam sie 2020 an das Max-Planck-Institut für Biogeochemie (MPI-BGC) in Jena. "Ich könnte mir keinen besseren Ort auf der Welt vorstellen, um meine Forschungspläne zu entwickeln und von meinen Kollegen und Kolleginnen am MPI-BGC und anderen Jenaer Instituten zu lernen", sagt Ana Bastos.
Der Beutenberg-Campus Jena e.V. zeichnet jedes Jahr zwei exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in zwei Kategorien mit einem Preisgeld von jeweils 1.000 Euro aus. Der Preis für beste Dissertation des vergangenen Jaghres wurde an Dr. Mario Krespach vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI) verliehen. Das Thema seiner Arbeit lautete: "The role of natural products in a novel tripartite interaction between fungi, bacteria, and green algae"
Die Preisverleihung fand zu Beginn der Veranstaltung „Noble Gespräche“ am Donnerstag, den 17. November 2022 um 17.00 Uhr statt.