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Biologische Schädlingsbekämpfung in den Pilzgärten von Blattschneiderameisen

Um Schaderreger abzuwehren, setzen Blattschneiderameisen mithilfe eines Bakteriums das Antibiotikum Candicidin ein.

MPI-CE_PM-Blattschneideameisen

Blattschneiderameisen müssen – ebenso wie der Mensch – ihre Nahrungsvorräte vor dem Verderben bewahren. Ihre Nahrung besteht aus dem Pilz Leucoagaricus gongylophorus, den sie auf Blattstückchen
kultivieren – ein Verhalten, das sie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht hat und das sich weltweit in vielen Zoos bewundern lässt. Der Nahrungspilz aber kann von dem gefährlichen Schadpilz Escovopsis heimgesucht werden. Die Ameisen bekämpfen diesen Erreger mithilfe von Bakterien. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie in Jena haben nun zusammen mit Kollegen aus Kaiserslautern und Panama einen Wirkstoff gefunden, der den Schadpilz angreift: Es handelt sich um das Makrolid-Antibiotikum Candicidin, das von Bakterien hergestellt wird, mit denen die Ameisen in Symbiose leben. (PNAS Early Edition, 6. März 2009)