Bisherige Systeme mit sphärischer oder asphärischer Optik stoßen allerdings inzwischen an ihrer Leistungsgrenze. Die Fertigung entsprechender Lösungen war bisher wegen der komplexen Technik zudem nicht möglich oder zu teuer. Ein Forscherteam am Fraunhofer-Institut für angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena hat nun einen entscheidenden Durchbruch erzielt. Freiformoptische Systeme mit beliebig formbaren Oberflächenprofilen erschließen neue Funktionen bei hoher Abbildungsqualität und in kompakter, monolithischer Bauweise. Unter der Projektleitung von Dr. Ramona Eberhardt und ihrem Team ist eine ganzheitliche Technologie-Plattform entstanden, die mit ihren vielfältigen Kompetenzen die ganze Prozesskette abdeckt – von Entwicklung und Design bis zur Montage und Fertigung. Dafür sind die Forscherin und ihr Projektteam heute in Berlin mit dem Wissenschaftspreis des Stifterverbandes ausgezeichnet worden. Eberhardt leitet die Abteilung Feinwerktechnik am Fraunhofer IOF und ist dort zugleich als stellvertretende Institutsleiterin tätig. Sie hat das komplexe und viele Jahre dauernde Forschungsprojekt geleitet und die Zusammenarbeit aller Partner koordiniert. »Dieses große Team mit all den unterschiedlichen Kompetenzen und Interessen zusammenzuhalten, war schon eine Herausforderung«, sagt Eberhardt. Denn die enge Zusammenarbeit aller Projektpartner war entscheidend für den Erfolg des Projekts. »Für eine funktionierende Freiformoptik müssen alle Partner zusammenspielen und ihre unterschiedlichen Kompetenzen einbringen«.
Für diese Gemeinschaftsleistung haben das Fraunhofer IOF und seine Partner jetzt den Wissenschaftspreis des Stifterverbandes für Verbundforschung 2018 erhalten. Der mit 50.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis »Forschung im Verbund« prämiert Arbeiten, bei denen Fraunhofer-Institute mit der Wirtschaft und/oder anderen Forschungsorganisationen kooperiert haben. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre verliehen.