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IPHT Jena als Forschungspartner noch attraktiver: Richtfest für neuen Faserziehturm-Bau

Mit Unterstützung der Thüringer Landesregierung, dem Bundesforschungsministerium und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung entsteht am Institut für Photonische Technologien Jena (IPHT) eine neue, 14 Meter hohe Anlage für das Ziehen optischer Fasern. Am kommenden Montag, dem 8.6.2009, wird in Anwesenheit des Thüringer Kultusministers Bernward Müller das Richtfest gefeiert.

Optische Fasern sind sehr dünne Glasfasern mit einem Kern von oft nur wenigen tausendstel Millimetern, in denen Licht kontrolliert geleitet werden kann. Sie dienen zum Beispiel zur Informationsübertragung, als Sensorelement oder auch als Lichtquelle. Das IPHT Jena entwickelt gezielt maßgeschneiderte Lösungen für spezielle Faseranwendungen. So bringen die IPHT-Wissenschaftler zum Beispiel kleinste Hohlräume oder beschichtete Zylinder um den Faserkern herum an, um damit die Lichtführung innerhalb der Faser zu verändern. "Die innere Struktur einer Faser spielt für ihre funktionellen Eigenschaften eine große Rolle. Wenn wir diese Struktur gezielt verändern, können wir zum Beispiel effizienter Licht in die Faser einkoppeln, höhere optische Leistungen übertragen oder empfindlichere spektrale Fasersensoren für die Detektion von Gasen und Flüssigkeiten entwickeln", erläutert Prof. Dr. Hartmut Bartelt, Leiter des Forschungsbereiches Optische Fasern und Faseranwendungen am IPHT.

"Der neue Ziehturm wird die Einschränkungen unserer vorhandenen Anlagen aufheben und schafft gerade im Hinblick auf die im Innern komplex strukturierten und außen mehrfach beschichteten Fasern entscheidende technische Voraussetzungen", betont Bartelt. Damit werde, so der Physiker, ein hoher technologischer Stand der Fasertechnologie für die Zukunft abgesichert und die Position des IPHT als attraktiver Forschungspartner weiter gestärkt.

Unterstützt werden mit der neuen Anlage vor allem die Arbeiten zur Entwicklung von neuen Fasern und Faserkomponenten für Hochleistungsfaserlaser, die für eine ganze Reihe von BMBF-Verbundprojekten am IPHT entwickelt werden, in deren Rahmen das Institut mit zahlreichen Partnern aus Thüringen wie der Universität Jena und dem Fraunhofer IOF und den Firmen Jenoptik, JT Optical Engine, j-Fiber und FBGS Technologies (einer Ausgründung aus dem IPHT ) kooperiert. Darüber hinaus wird die neue Faserziehanlage auch die Bearbeitung neuer wissenschaftlicher Fragestellungen im Rahmen europäischer Kooperationen und im Rahmen der ProExzellenzinitiative des Freistaats Thüringen ermöglichen.

Thüringens Kultusminister Bernward Müller hebt die Bedeutung des Instituts hervor: "Das IPHT ist die größte und leistungsstärkste Landesforschungseinrichtung Thüringens und prägt die Forschungslandschaft im Freistaat nachhaltig. Die Einrichtung gibt der industriellen Entwicklung in der Region neue Impulse und begünstigt die Ansiedlung mittelständischer und kleiner Unternehmen. Eine Drittmittelquote von über 50 Prozent, die nationale Spitzenposition im Forschungsschwerpunkt ´Biophotonik´ und die internationale Koordinatorenfunktion in fünf großen EU-Forschungsverbünden sind ein eindrucksvoller Beleg für den erfolgreichen Verlauf der thematischen Neuausrichtung und die Zukunftsfähigkeit des Instituts, die vom Thüringer Kultusministerium im Rahmen der Zukunftsinitiative ´Exzellentes Thüringen´ durch eine gezielte EFRE-Förderung unterstützt und gefestigt werden."

Das Richtfest findet am 8.6.2009 ab 15 Uhr statt. Minister Müller wird ein Grußwort sprechen und sich nach dem Richtspruch während eines Laborrundganges über weitere Projekte am IPHT informieren. Die Presse ist zu beiden Programmpunkten herzlich eingeladen.