Prof. Knorre leitete das Hans-Knöll-Institut (HKI) seit dessen Gründung 1992 bis zur Amtsübernahme durch Prof. Hinnen. Nach dessen Ausscheiden aus dem Institut im Jahr 2002 übernahm Knorre erneut die Amtsgeschäfte für mehr als drei Jahre und führte das HKI in die Leibniz-Gemeinschaft.
In seiner beruflichen Laufbahn, die 1963 am Institut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie begann, beschäftigte sich der Biophysiker mit der Analyse sowie der mathematischen Modellierung und Optimierung mikrobieller Prozesse. Er etablierte die Forschungsgruppe Biophysikalische Systemanalyse und Computersimulation und wurde später Bereichsleiter Biotechnologie des ZIMET und ab 1992 des HKI. 1995 wurde er zum C4-Professor für Bioverfahrensentwicklung an der Biologisch-Pharmazeutischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena berufen. Das Wirken von Prof. Knorre steht beispielhaft für den Beutenberg-Campus, dessen einzigartige Kombination aus physikalisch und biologisch orientierten Instituten sich im Campus-Leitspruch Life Science meets Physics widerspiegelt.
Auch nach seinem offiziellen Ausscheiden aus dem Berufsleben blieb Prof. Knorre dem HKI treu verbunden. So begleitete er 2007 die erfolgreiche Evaluierung des Instituts durch eine unabhängige Gutachterkommission, in deren Ergebnis die Errichtung eines neuen Laborgebäudes empfohlen wurde. Inzwischen nimmt das Bauwerk auf dem ehemaligen Wohngrundstück des Campus-Gründers Hans Knöll unter Knorres aktiver Beteiligung am Planungsverfahren deutlich Gestalt an.
Die erfolgreiche Entwicklung des HKI mit heute über 300 Mitarbeitern und des gesamten Beutenberg-Campus ist ganz wesentlich auf das unermüdliche Wirken von Prof. Knorre zurückzuführen. Er hat sich fest der Aufgabe verschrieben, die Vision Hans Knölls von einem leistungsfähigen Forschungsstandort auf dem Beutenberg in Jena umzusetzen. HKI-Direktor Axel Brakhage hob anlässlich der Verleihung der Auszeichnung hervor: Prof. Knorre ist ein beherzt agierender hochqualifizierter Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager, der die Transformation von Forschungseinrichtungen im Zuge der deutschen Wiedervereinigung mit großem persönlichen Einsatz in Angriff nahm. Sein integrativer Führungsstil und sein großes diplomatisches Geschick waren eine wichtige Grundlage für die sehr positive Entwicklung des Hans-Knöll-Instituts und die erfolgreiche Ausgründung von bisher zehn Firmen.