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PM_Biodiversität und Mensch im Anthropozän

Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese zu Gast bei den "Noblen Gesprächen" am Beutenberg Campus in Jena Die renommierte Wissenschaftlerin Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, wissenschaftliche Geschäftsführerin des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig und Professorin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main besucht am Donnerstag, den 03. April 2025 den Beutenberg Campus in Jena. In der Veranstaltungsreihe „Noble Gespräche“ hält sie als Gast des Max-Planck-Instituts für Geoanthropologie ab 17 Uhr im Hörsaal des Abbe-Zentrums einen öffentlichen Vortrag mit dem Titel „Biodiversität und Mensch im Anthropozän“.

Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese
Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig und Professorin an der Goethe-Universität Frankfurt a. M.
[Foto: Sebastian Wiedling]

Im Anthropozän, dem Zeitalter der Menschen, findet eine dramatische Beschleunigung vieler sozioökonomischer und ökologischer Prozesse. Eine Folge davon ist der Verlust der Biodiversität. In ihrem Vortrag stellt Katrin Böhning-Gaese Forschungsergebnisse aus Europa und Afrika vor, welche die Ursachen und Folgen des Biodiversitätsverlusts entschlüsseln. Dieser Verlust trifft nicht nur Ökosysteme, sondern hat auch gravierende Folgen für das Wohlergehen der Menschen und unser Leben.

Doch kann die Wissenschaft mehr leisten, als nur auf Probleme hinweisen? Aktuelle Modelle und Zukunftsszenarien zur Biodiversitätsentwicklung können zeigen, was getan werden kann, um den Rückgang zu stoppen. Dazu gehören die Einrichtung von Schutzgebieten und die Umgestaltung der Landwirtschafts- und Ernährungssystems.

Am Beispiel der Etablierung neuer Schutzgebiete im globalen Süden zeigt Katrin Böhning-Gaese, wie welche besonders wertvollen Gebiete der Erde ausgewählt werden können. Sie zeigt außerdem, wie die Biodiversität auch auf landwirtschaftlichen Flächen hier in Deutschland und in anderen Regionen der Welt erhalten und wieder erhöht werden kann.

Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese studierte und promovierte 1993 an der Universität Tübingen im Fachbereich Biologie. Dabei widmete sie sich schwerpunktmäßig der Ornithologie. Im Anschluss arbeitete sie als Postdoktorandin am Max-Planck-Institut für Verhaltens­physiologie in Radolfzell. Drei Jahre später erhielt sie ein Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG), mit dem sie an der Technischen Universität Aachen forschte. Nach Ihrer Habilitation 1999 setzte sie dort ihre Arbeit als Heisenberg-Stipendiatin fort. Im Jahr 2001 folgte sie einem Ruf der Universität Mainz auf die Professur für Ökologie. 2010 übernahm sie die Leitung des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums (SBiK-F) in Frankfurt und ist bis heute Professorin am Institut für Ökologie, Evolution und Diversität an der Universität Frankfurt a. M. Seit einem Jahr ist sie als wissenschaftliche Geschäftsführerin des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig tätig.

Prof. Böhning-Gaese erhielt 2021 für ihre herausragenden Verdienste bezüglich der „Bedeutung der biologischen Vielfalt für Planet und Mensch“ den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Im vergangenen Jahr verlieh ihr die Deutsche Zoologische Gesellschaft die Karl-Ritter-von-Frisch-Medaille und würdigt sie als „Vordenkerin in der komplexen Biozönoseforschung“. Sie wirkt in zahlreichen Gesellschaften und Gremien mit, ist beispielsweise Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und berät als Mitglied des Rats für Nachhaltige Entwicklung die Bundesregierung in Politik- und Gesellschaftsfragen. Darüber hinaus war sie von 2017 bis 2021 Vizepräsidentin der Leibniz-Gemeinschaft und von 2013-2022 Mitglied des Direktoriums der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt a. M.

Im Rahmen der „Noblen Gespräche“ werden auch wieder die diesjährigen Wissenschaftspreise Lebenswissenschaften und Physik des Beutenberg-Campus Jena e.V. in drei Kategorien an junge erfolgreiche Nachwuchswissenschaftler:innen verliehen.

Zu den „Noblen Gesprächen“ sind alle Interessierten am Donnerstag, den 03. April 2025 um 17:00 Uhr ganz herzlich in den Hörsaal des Abbe-Zentrums am Beutenberg, Hans-Knöll-Straße 1, 07745 Jena eingeladen. Der Vortrag wird auf Deutsch gehalten.

Die öffentliche Vortragsreihe „Noble Gespräche“ wird von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert.

Der Eintritt ist frei. Kostenlose Parkplätze stehen unterhalb des Abbe-Zentrums zur Verfügung. Bitte nutzen Sie auch die öffentlichen Verkehrsmittel. Alternativ kann die Veranstaltung auch im Livestream verfolgt werden.

https://www.beutenberg.de/veranstaltungen/noble-gespraeche

Die Veranstaltung wird von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert!
 

Hintergrundinformationen:

Der Beutenberg-Campus Jena e.V. bildet ein Kompetenznetz aller auf dem Jenaer Beutenberg zusammengeschlossenen Forschungs-, Betreiber- und Gründerzentren und bündelt die Interessen von neun Forschungseinrichtungen und zwei bereits mehr als 50 Firmen betreuenden Technologiezentren sowie einer biotechnologisch ausgerichteten Firma.

Mit der öffentlichen Vortragsreihe „Noble Gespräche“ werden am Beutenberg Campus zweimal jährlich namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentiert, die ihre Forschung einem breit gefächerten Publikum in allgemeinverständlicher Form vorstellen. Die Vorträge behandeln aktuelle Themen aus Wissenschaft und Technik und werden in der Regel auf Deutsch gehalten.
Die Veranstaltung wird von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert.

Der Beutenberg-Campus Jena e.V. schreibt seit 2005 jährlich die Wissenschaftspreise „Lebenswissenschaften und Physik“ aus. Dabei werden hervorragende Arbeiten von Nachwuchswissenschaftler:innen des Beutenbergs gewürdigt. Die Preise sind mit jeweils 1000 Euro dotiert.

Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.