... where LIFE SCIENCE
meets PHYSICS

„60 JAHRE WISSENSCHAFT AM BEUTENBERG“ - PROF. VON KNEBEL DOEBERITZ ZU GAST BEI DEN „NOBLEN GESPRÄCHEN“

Anlässlich des 60-zigsten Geburtstags des Beutenbergs als Wissenschaftsstandort lädt der Beutenberg-Campus Jena e.V. zu einem öffentlichen Veranstaltungsprogramm rund um die Historie und Perspektiven des Beutenberg Campus ein. Höhepunkt der Feierlichkeiten wird ein Vortrag von Professor Magnus von Knebel Doeberitz sein, der im Rahmen der „Noblen Gespräche“ am Donnerstag, den 09. Dezember 2010 zu Gast sein wird. Die Ausstellung „60 Jahre Wissenschaft am Beutenberg“ wird vor Beginn der „Noblen Gespräche“ vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Hartmut Bartelt feierlich eröffnet. Fotos und

Banner 60JahrFeier
Als der junge Mediziner und Bakteriologe Hans Knöll 1950 den Grundstein für die Errichtung eines mikrobiologischen Laboratoriums legte, ahnte noch niemand, dass sich daraus einmal der heutige Beutenberg Campus entwickeln würde. Doch schon damals hatte Hans Knöll die Vision, auf dem Jenaer Beutenberg am Rande der Stadt ein großes biomedizinisches Forschungszentrum zu gründen. Seine Vision ist Wirklichkeit geworden. Heute wird auf dem Beutenberg in neun Instituten und zwei Gründerzentren unter dem Leitgedanken „Life Science meets Physics“ mit modernsten Methoden geforscht, entwickelt und vermarktet.

In der seit 2005 am Beutenberg etablierten öffentlichen Vortragsreihe „Noble Gespräche“ hält diesmal der renommierte Wissenschaftler Prof. Magnus von Knebel Doeberitz im Hörsaal des Abbe-Zentrums einen Vortrag mit dem Titel „Infektionen als Krebsauslöser“.

Prof. Magnus von Knebel Doeberitz ist Ärztlicher Direktor der Abteilung für Angewandte Tumorbiologie des Pathologischen Instituts am Universitätsklinikum Heidelberg. Er beschäftigt sich mit molekularen Mechanismen der Tumorentstehung. Unter seiner Leitung werden neue diagnostische Marker und für die Immuntherapie relevante Antigene identifiziert. Das wohl bekannteste Beispiel ist ein neuer diagnostischer Marker für die Früherkennung des Zervixkarzinoms, dem Gebärmutterhalskrebs. Seit 1976 wurde postuliert, dass humane Papillomviren (Warzenviren, HPV) eine Rolle bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs spielen könnten. Der Verdacht wurde bald experimentell bestätigt. Anfang der 1980er Jahre konnten erstmals humane Papillomviren aus an Gebärmutterhalskrebs erkranktem Gewebe isoliert werden. Die Entdeckung des Auslösers dieser bei Frauen häufigen Krebserkrankung eröffnete völlig neue Perspektiven der Vorbeugung und Behandlung und führte letztlich zur Entwicklung von HPV-Impfstoffen, die seit 2006 verfügbar sind. Seit Mitte 2007 bieten die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland für alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren eine Dreimal-Impfung gegen humane Papillomviren an. Welche Rolle Infektionen bei der Krebsentstehung spielen und wie bedeutsam Impfungen sind, wird Prof. von Knebel Doeberitz in seinem Vortrag erläutern.

Magnus von Knebel Doeberitz, geb 1956 in Köln, studierte Medizin an den Universitäten Gent (Belgien), Hamburg, Freiburg, La Paz (Bolivien), Pennsylvania (USA) und Kiel. Er promovierte 1984 an der Universität Freiburg. Von 1985 bis 1994 forschte er am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg in der Arbeitsgruppe von Prof. zur Hausen, der 2008 mit dem Medizin-Nobelpreis geehrt wurde. Nach seiner Habilitation wurde von Knebel Doeberitz 1995 an die Universität Heidelberg als Professor für Molekulare Onkologie und Leiter der Abteilung für Molekulare Diagnostik und Therapie berufen. Seit 2001 ist er als Ärztlicher Direktor der Abteilung für Angewandte Tumorbiologie des Pathologischen Instituts am Universitätsklinikum Heidelberg tätig.

Prof. von Knebel Doeberitz wurde für seine wissenschaftlichen Leistungen 1998 mit dem Ernst von Leyden Award for Cancer Early Detection and Prevention ausgezeichnet. Im Jahr 2000 erhielt er den Christoph-Wilhelm Hufeland Award for Cancer Early Detection and Prevention, dem 2006 der Eurogin Distinguished Service Award folgte.

Über die „Noblen Gespräche“ hinaus lädt der Beutenberg-Campus Jena e.V. zu einer einwöchigen öffentlichen Ausstellung rund um die Historie und Perspektiven des Campus ein. Neben der Präsentation von Exponaten zur Entwicklungsgeschichte der einzelnen Einrichtungen, alten Schriften und bildlichen Darstellungen, wird in zwei Lichtbildvorträgen die Geschichte des Beutenbergs nachgezeichnet. Wie damals die Ära des Wissenschaftscampus mit der Grundsteinlegung für die erste biomedizinische Forschungseinrichtung im Jahr 1950 und dem nachfolgenden Ausbau zu einem wissenschaftlichen Zentrum begann, wird Dr. Gerhard Müller anhand von zahlreichen Bildern eindrucksvoll dokumentieren. Im ersten Lichtbildvortrag wird die Entwicklung des Beutenbergs von 1950 bis zur Wiedervereinigung dargestellt, während im zweiten Teil ein Bilderbuch zu zwei Jahrzehnten Beutenberg Campus nach der Wende präsentiert wird. Dabei wird er die Phase der Neuorientierung ab 1990 und die damit einhergehende rasante Entwicklung zum modernen Thüringer Wissenschaftscampus mit Instituten und innovativen Unternehmen auf dem Beutenberg darlegen.

Der Beutenberg-Campus Jena e.V. lädt zu seiner 60-Jahr-Feier recht herzlich ein. Sie beginnt am Donnerstag, 09. Dezember 2010 um 16:00 Uhr im Abbe-Zentrum Beutenberg ● Hans-Knöll-Straße 1 ● 07745 Jena mit der feierlichen Eröffnung der Ausstellung „60 Jahre Wissenschaft am Beutenberg“, der sich die „Noblen Gespräche“ ab ca. 17 Uhr anschließen werden. Die Ausstellung kann vom 09. bis 17. Dezember an Werktagen von 9:00 bis 17 Uhr im Foyer des Abbe-Zentrums besucht werden. Lichtbildvorträge zur Entwicklungsgeschichte des Beutenbergs finden am 13. Dezember um 17:15 h und am 17. Dezember um 16:30 h im Hörsaal des Abbe-Zentrums statt.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungsangeboten ist frei.
Kostenlose Parkplätze stehen unterhalb des Abbe-Zentrums zur Verfügung.


Programm-60 Jahre Wissenschaft am Beutenberg



NG-Flyer_von Knebel Doeberitz_09.12.2010

Fotos von der Veranstaltung:


Bild 00
Bild 01Der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Hartmut Bartelt begrüßt die zahlreichen Gäste und eröffnet die Ausstellung "60 Jahre Wissenschaft am Beutenberg"
Bild 02Prof. Dr. Wolfgang A. Knorre (Hans-Knöll-Institut) berichtet über die Anfänge des Beutenbergs
Bild 05
Bild 06
Bild 08Campus Chamber Choir Beutenberg Jena
Bild 11Prof. Bartelt verliest ein Grußwort von Prof. Hoenig (ehemals Institut für Photonische Technologien und Mitbegründer des Beutenberg-Campus Jena e.V.), der leider im Schnee stecken geblieben ist.
Bild 14Die Geschichte des Beutenbergs ist sehr eng mit dem Lebensweg des Bakterilogen Hans Knöll verknüft.
Bild 16
Bild 20
Bild 22Prof. Axel Stelzner (ehemals Institut für Virologie) eröffnet die "Noblen Gespräche", bei denen Prof. Dr. Magnus von Knebel Doeberitz (Universitätsklinikum Heidelberg) vor etwa 150 Besuchern zum Thema "Infektionen als Krebsauslöser" spricht.
Bild 24Prof. Dr. Magnus von Knebel Doeberitz, Universitätsklinikum Heidelberg
Bild 23Zahlreiche Besucher folgen dem hochinteressanten Vortrag im Hörsaal des Abbe-Zentrums Beutenberg.
Bild 25
Bild 26
Bild 27