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Erdsystemmodelle für die Zukunft: ESM2025

EU finanziert ehrgeiziges Projekt zur Realisierung verbesserter Erd-systemmodelle, durchgeführt von 19 europäischen Institutionen, darunter das Max-Planck-Institut für Biogeochemie.

ESM2025 ist ein ehrgeiziges europäisches Projekt zur Unterstützung der Erdsystemmodellierung, es startete offiziell am 1. Juni 2021. Es wird mit mehr als 11 Mio. € aus dem H2020-Programm der Europäischen Kommission finanziert und von Météo France-CNRM koordiniert. Das ESM2025-Konsortium besteht aus Wissenschaftlern von 19 europäischen Institutionen mit unterschiedlicher Expertise, darunter Erdsystemwissenschaftler und Entwickler von Modellen, Experten für künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen sowie Spezialisten für Klimakommunikation und -weiterbildung sowie wissenschaftspolitischen Dialog. Das Max-Plank-Institut für Biogeochemie (MPI-BGC) beteiligt sich mit Dr. Sönke Zaehle und Dr. Nuno Carvalhais, die ihre Expertise in terrestrischer Biogeochemie bzw. Maschinen-Lernen einbringen werden.

„Erdsystemmodelle (ESM) berechnen Wechselwirkungen zwischen physikalischen, chemischen und biologischen Prozessen, die für das globale Klima relevant sind, und helfen uns so, vergangene, gegenwärtige und zukünftige Zustände der Erde zu verstehen“, erklärt Dr. Sönke Zaehle, Direktor am MPI-BGC. Das neue Projekt ESM2025 zielt darauf ab, die nächste Generation von Erdsystemmodellen durch Integration neuer Komponenten und Darstellung ihrer Wechselwirkungen zu entwickeln. Dies ist wichtig, um Veränderungen des Erdsystems im Laufe der Zeit als Reaktion auf anthropogene Aktivitäten, wie zum Beispiel Emissionen fossiler Brennstoffe und Änderungen der Landnutzung, vorherzusagen. In diesem Zusammenhang wird die Arbeit von Dr. Zaehles Team zu einem besseren Verständnis des Stickstoffkreislaufs der Landoberfläche beitragen, der für zuverlässigere Vorhersagen zukünftiger Rückkopplungen zwischen der Landbiosphäre und dem Klima unerlässlich ist.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projekts ist die Verbesserung wichtiger Klimaprozesse durch den Einsatz künstlicher Intelligenz. Dr. Carvalhais wird hybride Modellierungsansätze verfolgen, einschließlich maschinellem Lernen für die Modellentwicklung. „Damit werden wir einen großen Schritt weiterkommen, um verbesserte Klimasimulationen bereitzustellen, die für die Entwicklung von An-passungsstrategien relevant sind“, sagt Carvalhais. Diese Verbesserungen sind notwendig, um den gesellschaftlichen Wandel zu unterstützen, der notwendig ist, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen.