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Gemeinsam stark gegen Infektionen - Internationale Konferenz „Infectious Diseases in the 21st Century“ in Jena

Die Konferenz „Infektionskrankheiten im 21. Jahrhundert“ findet vom 24. bis 26. Oktober an der Friedrich-Schiller-Universität Jena statt. Internationale Experten diskutieren dann die neuesten Forschungsergebnisse der Infektionsforschung und Maßnahmen zur Bekämpfung von Infektionen. Besonderes Highlight ist der öffentliche Abendvortrag des Nobelpreisträgers Harald zur Hausen am Mittwoch.

Mikrobiologen erforschen resistente Krankheitserreger, um neue Wirkstoffe gegen Infektionskrankheiten zu entwickeln.
Quelle: Anna Schroll, Leibniz-HKI

Infektionskrankheiten stellen heute wieder eine ernsthafte Gefahr dar – begünstigt etwa durch unsachgemäßen Arzneimittegebrauch, Impflücken und erhöhte Mobilität. Vor allem resistente Bakterien und Pilze geben aufgrund ihrer schnellen Verbreitung Anlass zur Sorge. Fehlende oder unwirksame Antibiotika gefährden die gesamte Hochleistungsmedizin. Um diesen gesellschaftlichen Herausforderungen zukünftig zu begegnen, treffen sich rund 300 international anerkannte Wissenschaftler verschiedener Disziplinen, Vertreter aus der Wirtschaft und Gesundheitsexperten auf der Konferenz „Infectious Diseases in the 21st Century“ in Jena. Sie tauschen sich über neueste Forschungsergebnisse aus und diskutieren nächste erforderliche Maßnahmen. Möglich wurde dieses breite Spektrum an Experten durch die Zusammenarbeit der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und des Konsortiums InfectControl 2020, die die Konferenz gemeinsam organisieren. Professor Axel Brakhage, Lehrstuhlinhaber an der Jenaer Universität, Leiter des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie und Sprecher des Konsortiums InfectControl 2020 sagt: „Wenn wir im 21. Jahrhundert Infektionskrankheiten erfolgreich eindämmen wollen, müssen wir Partnerschaften auf allen Ebenen aufbauen. Umso erfreulicher ist es, dass wir viele hochrangige Experten für diese spannende Tagung gewinnen konnten. Sie wird zur Gestaltung dringend notwendiger globaler Allianzen zur Infektionsbekämpfung beitragen“.

Medizin-Nobelpreisträger Professor Harald zur Hausen wird in seinem Abendvortrag über die Entstehung von Krebserkrankungen aus Virusinfektionen sprechen. Der in englischer Sprache gehaltene Vortrag findet am 24. Oktober ab 18:45 Uhr in der Aula des Universitätshauptgebäudes statt. Interessierte Bürger sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.

Information zu Infektionskrankheiten

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation machen Infektionskrankheiten aktuell 12 Prozent der jährlichen Todesfälle aus. Längst besiegt geglaubte Krankheiten wie Tuberkulose sind wieder auf dem Vormarsch. Klimaveränderungen und globalisierter Handel sind weitere Faktoren, die die Ausbreitung von Infektionskrankheiten begünstigen. Antibiotikaresistenzen stellen die Hochleistungsmedizin zunehmend vor Herausforderungen und gefährden deren Weiterentwicklung. So gehört zu jedem chirurgischen Eingriff eine Infektionsprophylaxe. Organtransplantationen oder der Einsatz künstlicher Gelenke sind nur möglich, wenn eingeschleppte Keime wirksam bekämpft werden können, was bei einigen Keimen immer schwerer fällt. Weltweit suchen Gesundheitsexperten und Forscher nach Lösungen, um den durch neuartige und altbekannte Krankheitserreger drohenden Gefahren entgegenzuwirken. Hierfür sind wirksame Impf- und Wirkstoffe und zuverlässige Diagnostik ebenso wichtig, wie die sachgerechte Information der Bevölkerung, optimierte Hygienestandards und globale Aktionspläne. Die Vielzahl unterschiedlicher Aspekte erfordert das gemeinsame Handeln eines breiten Expertenspektrums.

Informationen zum Konsortium InfectControl 2020

In dem deutschlandweit agierenden Konsortium InfectControl 2020 haben sich Wissenschaft und Wirtschaft zusammengeschlossen, um Infektionskrankheiten langfristig zu vermeiden, schneller zu erkennen und konsequent zu bekämpfen. InfectControl 2020 wird im Programm Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.