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VAAM feiert 25-jähriges Jubiläum mit Festsymposium in Jena

Die Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) begeht am Montag, 25. Oktober 2010, den 25. Jahrestag ihrer Gründung mit einem Festsymposium in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Veranstaltung steht unter dem Leitgedanken „Mikrobiologie und Gesellschaft“. Führende Vertreter der Mikrobiologie in Deutschland referieren über den heutigen Stand des Wissens auf ihren Arbeitsgebieten und werfen einen Blick auf die künftige Entwicklung des Fachs. Zum Festsymposium werden 300 Gäste aus dem deutschsprachigen Raum in Jena erwartet, darunter die Inhaber vieler Lehrstühle für Mikrobiologie an den Universitäten und Fachhochschulen sowie Vertreter aus der Politik und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Die VAAM ist mit über 3200 Mitgliedern eine der größten Fachgesellschaften im Bereich der Lebenswissenschaften. Sie ging vor einem Vierteljahrhundert aus dem deutschen Ableger der American Society for Microbiology hervor. Seit der deutschen Wiedervereinigung vertritt die VAAM auch die Interessen der Mikrobiologen im Osten der Republik und pflegt enge Kontakte zu Schwesterorganisationen im In- und Ausland. Der Präsident des europäischen Dachverbandes FEMS (Federation of European Microbiological Societies), Prof. Bernhard Schink, wird auf dem Festsymposium ein Grußwort und einen wissenschaftlichen Vortrag halten.

Die VAAM vertritt die Mikrobiologie in ihrer gesamten wissenschaftlichen Breite. Es ist ihr großes Ziel, das mikrobiologische Wissen für die Gesellschaft nutzbar zu machen. Neben der Grundlagenforschung hat sich die VAAM deshalb schon mit der Namensgebung der Förderung der angewandten Seite der Mikrobiologie verpflichtet. Die VAAM besitzt vielfältige Kontakte zur Wirtschaft und fördert aktiv die Netzwerkbildung in der Wissenschaft. Vor allem für junge Wissenschaftler bietet die VAAM eine ideale Plattform für den erfolgreichen Berufseinstieg.

Mikroorganismen besiedeln alle nur denkbaren Standorte unseres Planeten. Auch der Mensch ist in sämtlichen Lebensbereichen ständig mit Mikroorganismen und ihren Stoffwechselprodukten konfrontiert. Von der Landwirtschaft über die Lebensmittelherstellung bis hin zur Abwasserbehandlung sind viele technologische Prozesse auf die Aktivität von Mikroben angewiesen und wären ohne diese nicht denkbar. Eine hochkomplexe Keimflora sichert Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen, Krankheitserreger können hingegen tödliche Infektionen auslösen. Viele Medikamente – beispielsweise Antibiotika – wiederum sind nur auf biotechnologischem Wege aus Mikroorganismen zu gewinnen. Der immense Einfluss der Mikroben auf das menschliche Leben und die immer weiter verfeinerten experimentellen Methoden haben zum Aufblühen des Wissenschaftszweiges in den zurückliegenden Jahrzehnten geführt. Besonders die Methoden der Gentechnik und Genomik haben das Wissen über die grundlegenden Prinzipien mikrobiellen Lebens in kurzer Zeit vervielfacht. Dieser Wissenszuwachs führte zu einer rasanten Entwicklung der „weißen Biotechnologie“, wie die industrielle Nutzung von Mikroorganismen bezeichnet wird. Heute versuchen Forscher unter dem Stichwort „Synthetische Biologie“ auf künstlichem Wege Minimalorganismen zu entwickeln, die hocheffizient nur ein bestimmtes Produkt bilden.

Der Präsident der VAAM, Prof. Axel Brakhage, freut sich, dass das Festsymposium zum Jubiläum in Jena stattfindet: „Jena ist ein starker Standort für die mikrobiologische Forschung. In der Exzellenz-Graduiertenschule „Jena School for Microbial Communication“ arbeiten die Mikrobiologen der Region in einem engen Netzwerk erfolgreich zusammen. Die Forschungsinfrastruktur ist hier mit leistungsfähigen Instituten und einer Vielzahl an Biotechnologie-Unternehmen sehr gut entwickelt. Zusammen möchten wir auf dem Festsymposium zukünftige Entwicklungen der Mikrobiologie vorstellen und insbesondere auch die Bedeutung mikrobiologischer Fragen für die Gesellschaft erörtern.“